Grußwort

Aus den Anfängen des ,,Arbeitskreises Heimatkunde‘‘ in Emmendingen entwickelte sich im Lauf der Jahrzehnte die Hachberg-Bibliothek,
die sich vor vier Jahren zum heutigen, eingetragenen und gemeinnützigen Verein „Hachberg-Bibliothek“ gewandelt hat.
Die Stadt hat schon zu Zeiten des Archivars Ernst Hetzel eine gute Zusammenarbeit gepflegt und auch die bisher erschienen Ausgaben der
Vereinszeitschrift „Hachberg-Mosaik“ mit Dank erhalten und mit Interesse zur Kenntnis genommen. Verbunden mit der Vorstellung, dass diese
Arbeitsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten, gratuliere ich der Redaktion zur 10. Ausgabe und wünsche
der „Hachberg-Bibliothek“ für die Zukunft weiterhin alles Gute!

Stefan Schlatterer
Oberbürgermeister

Emmendinger Steinbrüchen

Exkursion zu den ehemaligen Emmendinger Steinbrüchen
Führung und Referat: Herbert Burkhardt

Steinbruch Vogelsang (oberhalb Kreiskrankenhaus/Gartenstraße/Friedhof). Der „Hochberger Bote“ hielt anno 1885 seine Leser über die Bauarbeiten auf dem Laufenden: „Jetzt gehen die Bauarbeiten der Irren-, Heil- und Pflegeanstalt schnell voran. Die Fundamente der Umfassungs- und Zwischenmauern des Zentralbaues sind bis auf Bodenhöhe nahezu aufgemauert. Eine größere Anzahl Maurer wird beschäftigt und die Steinbrüche der Umgegend werden zur Gewinnung von Mauersteinen eifrigst betrieben. Der von den betreffenden Bauunternehmern neu eröffnete Steinbruch im Emmendinger Stadtwalde ist, wie nach den gemachten Probeversuchen nicht anders zu erwarten war, recht ergiebig ausgefallen. Eine kunstgerecht angelegte Rollbahn mit Lokomotivbewegung zwischen dem Anstaltsgelände und dem Steinbruch im Stadtwald ist hergestellt und in Betrieb gesetzt…“.

Boehle Anekdoten

Boehle – Anekdoten
Herbert Burkhardt

…Eines Tages kam ein Freund Boehles zu dem Maler
und bat ihn, ein Bild, das er gemalt, aber nicht
bezeichnet hatte, noch nachträglich mit seinem
Namen zu versehen, weil er in Geldverlegenheit sei
und es gern verkaufen wolle. Mit dem Namen
Boehles aber sei es bedeutend wertvoller. Als alles
Bitten und Betteln nichts half, ging der Freund.
Er war schon an der Türe, da rief Boehle ihm nach:
„Unn was de jetzt denkst, des du ich erst recht net!“…

Emmendinger Unterstadt

Abschied in der Emmendinger Unterstadt – ein Bild erzählt
Bernd Kellner

Es ist anfangs der 20er Jahre. Bevor das heute noch bestehende Tankstellendach an der Karl-Friedrich-Straße bei der Autoreparatur-Werkstätte „Steinle“ 1936 errichtet wurde, befand sich dort seit 1866 die Bierbrauerei und Schankwirtschaft Christian Hodel, mit einem riesigen Kastanienbaum im Biergarten…

Die letzte Hinrichtung

Die letzte Hinrichtung auf dem Emmendinger Hochgericht
Herbert Burkhardt

Es war im Jahre 1827, die Anfänge der Industrialisierung in unserer Gegend nahm gerade ihren Anfang. 17 Jahre später fuhr die erste Eisenbahn nach und durch Emmendingen. Der Scharfrichter versah vermutlich zum letzten Mal in unserer Stadt sein dramatisches Amt. Obwohl bei solchen Gelegenheiten die Richtstätte von Hunderten Schaulustigen umlagert war, gibt es kaum mündliche Überlieferungen von Zeitzeugen. Man muss sich lange in Geduld üben, um in den Archiven Informationen über Todesstrafen in unserer Gegend zu finden. Der friedliche Alemanne schwieg über dieses Thema. Und ließ „Gras darüber wachsen“…

Le complot d’amour de Geisberg

Le complot d’amour de Geisberg
[Das Liebeskomplott am Geisberg]
Eine Nachkriegsepisode aus Schweighausen

Während der Jahre von 1945 bis 1952, als Lahr und das Schuttertal zum französischen Besatzungsgebiet gehörten, waren die auf Gemarkung Schweighausen am Geisberg gelegenen Wochenendhäuser vom französischen Militär beschlagnahmt. Die Skrebba-Hütte wurde von Kreisgouverneur Baron de Rendinger und die benachbarte Nestler-Hütte von dem Kommandanten des Lahrer Flugplatzes, Colonel Colin, gelegentlich bewohnt. Wie unschwer zu erraten ist, dienten die beiden abgelegenen Waldbehausungen dem ungestörten Zusammensein der Offiziere mit ihren Geliebten.,,

Johann Peter Hebel und Emmendingen

Johann Peter Hebel und Emmendingen
Aus einem Vortrag von Prof. Dr. Volker Schupp
(der Festschrift: „10 Jahre Kulturkreis Emmendingen 1982-1992“ entnommen,
mit freundlichem Einverständnis des Autors)

„Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen so gut als in Amsterdam, Betrachtungen über den Unbestand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, um zufrieden zu werden mit seinem Schicksal, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herumfliegen.“
So beginnt Hebels berühmteste Kalendergeschichte: „Kannitverstan“. Und kann man also täglich überall zufrieden werden, so ist doch von den drei genannten Orten anscheinend Emmendingen dazu besonders geeignet…

Hohe Eichholz

Das „Hohe Eichholz“ in Mundingen
Heinrich Eckermann

Der Mundinger Walddistrikt „Eichelshalde“ hieß früher „Hohes Eichholz“ und gehörte dem Kloster Tennenbach.
Im Tennenbacher Güterbuch, Seite 365 (Sp. 861) wird dieser Klosterbesitz ausführlich beschrieben. Eingangs heißt es dort: Item bona, que dicuntur daz ober eicholz und daz under dem obern velde sita. (Weiterhin das Gut, welches das Ober Eichholz genannt wird und das unter dem oberen Feld liegt.) Das „obere Feld“ bezieht sich auf die damalige Dreifelderwirtschaft. An anderer Stelle wird dieser Besitz mehrmals als das „Hohe Eichholz“ bezeichnet. Es handelt sich hierbei um einen Wald mit einer Fläche von ungefähr 60 Juch (ca. 21 Hektar)…