Sanierung von Kellerei und Zehntscheuer

Sanierung von Kellerei und Zehntscheuer der Markgräflich-Hochbergischen
Burgvogtei Emmendingen anno 1731

Emmendingen um 1850:
Über Generationen war der Zehntscheuer-Komplex ein stattlicher Blickpunkt in der Stadtmitte (Ausschnitt aus einem Gebäudeplan von ca. 1850; ). Markgraf Karl Wilhelm ratifizierte persönlich durch seine Unterschriften auf den Original-Bauplänen die Sanierung von Kellerei und Zehntscheuer der Markgräflich-Hochbergischen Burgvogtei in Emmendingen am 13. Februar 1731.

Wein-Versteigerung

Wein-Versteigerung

Amtliche Veröffentlichungen im „Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den See-, Donau-, Wiesen- und Dreisam-Kreis“

Bey der hiesig Großherzogl. Badischen Burgvogtey, sind hienach bemerkte rein und gut gehaltene alte Weine von vorzüglichem Gewächs zum Verkauf ausgesetzt, welche an unten bestimmten Tagen gegen gleich baare Bezahlung öffentlich versteigert werden, und zwar:

Lagerfässer-Verpachtung

Lagerfässer-Verpachtung

(Emmendingen) Donnerstag, den 3. Oktober 1844, Vormittags 10 Uhr wird der größere Theil des hiesigen
herrschaftlichen Kellers mit 50 Stück in Eisen gebundenen Lagerfässern, ca. 4200 neue Ohm haltend, in 2
Abtheilungen bei der unterzeichneten Stelle auf mehrere Jahre öffentlich verpachtet werden.
Sodann werden den 3. Oktober, Nachmittags 2 Uhr, in dem vormaligen herrschaftlichen Zehntkeller zu
Bahlingen, 10 Stück in Eisen gebundene Lagerfässer, 212 Ohm haltend, dem Verkaufe ausgesetzt werden.
Emmendingen, den 14. September 1844
Großherzogl. Domainen-Verwaltung, Hoyer

Großherzogliches Kellerrecht

Großherzogliches Kellerrecht

In einer der Ausgaben des „Breisgauer Sonntagsblatt“ von 1903 steht folgende Notiz:
In dem Hofe des Weinhändlers Wertheimer in Emmendingen, welcher seinerzeit die Großherzoglichen Domänenkellereien kaufte, befindet sich an der Kellerhalstüre eine hölzerne Tafel mit dem badischen Wappen oben angemalt und darunter steht:
Wie nicht ohn Ordnung kann bestehen, in diesem Fürstenkeller hier, so soll es richtig auch zugehen, drum lese was ich melde dir, kein Zanken, Fluchen oder schwören, will man in diesem Keller hören, kein Pfeifen, Johlen und Tournieren, kein Faß mit Fingern anzurühren. Daß nichts Unziemliches gehe vor, steht diese Taffel hier empor,…

Vollherbst

Oft kam ein Vollherbst unerwünscht
Günter Schmidt

In der Feudalzeit kam es vielfach vor, daß die Fasskapazitäten nicht ausreichten, wenn nach einem weinreichen Jahrgang erneut ein solcher anstand. In diesen Fällen verlangte die Obrigkeit, daß in den Gaststätten usw. so lange nur Zehnt- und Herrschaftswein ausgeschenkt werden durfte, bis die Feudalkeller für den anstehenden neuen Jahrgang wieder genügend Lagermöglichkeiten boten…

Weintrinken als Frondienst

Weintrinken als Frondienst
Eine Geschichte aus dem alten Elsass

Bekanntlich brachte das Jahr 1539 einen solchen Weinsegen, dass die Fässer nicht reichten. Das folgende Jahr 1540, das überaus heiss und trocken war, ließ einen Wein heranreifen, von einer Köstlichkeit, wie ihn seit Menschengedenken niemand genossen hatte. Im Breisgau benutzte man zum Eichen der Fässer den 1539er Wein, da es nur spärlich Wasser gab…