russische Weihnacht im Bleichtal

Eine russische Weihnacht im Bleichtal
(Josef F. Göhri, Bleichheim)

Das zu Ende gehende Kriegsjahr 1944 sah den Breisgau – wie die Ortenau auch – der unausweichlichen Katastrophe zusteuern. Eine kleine Geschichte erinnert an jene schweren Zeiten, in der die Friedensbotschaft des Christfestes Fremden und Einheimischen Hoffnung und Liebe bescherte…

Geschichte des Schlüpfinger Hofes

Zur Geschichte des Schlüpfinger Hofes

– auch „Malterdinger Gut“ genannt –
Rüdiger Keller
(Quell-Artikel 2011 erstellt für den Geschichts- und Kulturkreis e.V., Malterdingen)

Das Wissen über das heutige Hofgut, welches seit dem 15. Jahrhundert zu Malterdingen gehört, ist sehr lückenhaft. Allgemein wird angenommen, dass Schlüpfingen ursprünglich eine herrschaftliche Rodung und somit eigenständig war…

Fass von Ettenheimmünster

Das große Fass von Ettenheimmünster
Heiner Eckermann

Berühmt und weltbekannt ist das „Heidelberger Fass“, das in den Jahren 1750 – 1751 gebaut wurde. Es hat ein Fassungsvermögen von 221 726 Liter und wird jährlich von 550 000 Menschen besucht. Völlig unbekannt und in Vergessenheit geraten ist dagegen das „Große Fass“ des Benediktiner-Klosters Ettenheimmünster. Der Pater Carolus Wild hat in seinem Jahrbuch (1710 – 1744) über dieses Fass berichtet…

Bleichheimer Glöckchen

Odyssee eines Bleichheimer Glöckchens
Josef F. Göhri

Die alte Rathausglocke, dessen neu gegossene Nachfolgerin* am Sonntag feierlich im Rathaustürmchen ihren Platz fand, war in fast drei Jahrhunderten hinweg zu einem Teil der Bleichheimer Geschichte geworden. Nun darf sie in Pension gehen. Dort im Heimatmuseum wurde ein Ruheplatz für sie bereitet, um ihr inhaltsschweres Alter dem Besucher zu offenbaren. Ein weiter Blick zurück schildert ihren abenteuerlichen Weg durch 280 Jahre, auf dem die Freiherren von Kageneck als Geburtshelfer mitwirkten…

An der Kathedrale

An der Kathedrale
Hermann Schieck*

Jeder Schlag der alten Glocken
klingt nach Schmerzen und Frohlocken.
Aus den hochgefügten Steinen
starrt ein Lächeln, starrt ein Weinen.
Frohen Engels Flügelschlag
schwebt getrost aus fernem Tag
ein in dieser Stunde Glanz.
Schreckerfüllter Totentanz
über sturmverwittertem Portal
ist entängstigt, denn im Strahl
späten Lichts sich Tauben wiegen,
gurrend sie zufrieden liegen
in des Todes harten Händen,
daß sie Ruh zum Schlummer fänden.
Und im Bann der Abendstunde
geben Liebende sich Kunde.

Jeder Schlag der alten Glocken
klingt nach Schmerzen und Frohlocken.

* Zahnarzt in Emmendingen
* 1911 in Emmendingen
† 1991 in Emmendingen

Belohnung des Jakob Enderle aus Landeck

Aus: Großherzoglich Badisches Anzeige Blatt für den See, Donau, Wiesen- und Dreisam-Kreis.
Nro. 25. Samstag, den 27. März 1813.
Mit Großherzoglich Badischem gnädigstem Privilegio.
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Bekanntmachung

Die Belohnung des Jakob Enderlin von Landeck betreffend K.D. Nr. 4569. Im letzten Spätjahre wurde Georg Markstaller von Landeck durch einen umgefallenen Hanfwagen in eine über 5 Schuh tiefe Mundinger Hanfreze geworfen, und hierin mit der Last des Wagens bedeckt. Der menschenfreundliche Jakob Enderlin von Landeck eilte sogleich zu Hülfe, sprang in die tiefe Hanfreze, zog nach vieler Mühe, Anstrengung und mit nicht geringer eigener Lebensgefahr den Verunglückten unter der Last des Wagens hervor, und war so der Retter seines Lebens, welches er ohne seine Hülfe ohnzweifelhaft verloren haben würde. Man sieht sich daher veranlaßt, die schöne That des Jakob Enderlin andurch öffentlich mit dem Anfügen bekannt zu machen, daß ihm hiefür von höherem Orte die verdiente Belohnung von 30 Gulden aus der Staatskasse abgereicht werde.

Freyburg, den 23. März 1813. Großherzoglich Badisches Direktorium des Dreisamkreises.
von Roggenbach vdt. Güllmann

Verkauf einer Teninger Hanfreibe

Verkauf einer Teninger Hanfreibe
Herbert Burkhardt

Quelle: „Großherzoglich-Badisches Oberrheinisches Provinzialblatt
aus dem Jahre 1809“ unter „Kaufanträge“:
Hanfreibe – Verkauf

Aus der Jacob Schorischen Gantmasse zu Theningen wird bis Donnerstag, den 14. September Nachmittags 2 Uhr eine Hanfreibe mit Wohngebäude, Scheuer und Stallung unter Vorbehalt oberamtlicher Ratifikation an den Meistbietenden verkauft werden. Dieses Werk steht ausserhalb der Theninger Brücke an der Landstraße neben der Hammerschmidte, und giebt dem, ders gut betreibt, wegen dem starken Hanfkommerz zu Theningen, einen guten Verdienst. Kauflustige werden auf den Platz selbst eingeladen.

Emmendingen, den 23. August 1809
Oberamt Hochberg. R o t h .

Der Hanf kehrt heim

Der Hanf kehrt heim
(Leinen-Lumpen und ausgediente Schiffs-Seile als Rohstoff zur Papier-Herstellung)
Herbert Burkhardt

Die Niederemmendinger Papierfabrik J. P. Sonntag schrieb am 13. August 1873 an ihren Lumpen- Lieferanten Gebrüder Levy in Berlin:
Ich bekenne mich zum Empfang Ihres Werthen vom 3. August und erhielt schon vor einigen Tagen auch von Mannheim aus die Mitteilung, dass die mir damit berechnete Sendung dorten eingetroffen und per Bahn an mich abgegangen ist. Vor 3 Tagen traf solche auch hier ein. Auf Reklamation der Polizeibehörden mußte ich diese aber hier stehen lassen, bis sie untersucht und desinfektioniert sein werden. Zugleich wurde mir bemerkt, dass die Einfuhr von Lumpen aus dem Norden gänzlich verboten werden wird, bis die Cholera wieder vollständig verschwunden ist, und dass ich eine weitere Sendung nicht mehr in die Fabrik abführen dürfte…