Diebstahlsanzeige [Sexau]

Metalldiebe gabs auch schon damals –
oder ob man nur billig zu einer Orgel(-Reparatur) kommen wollte?

Diebstahlsanzeige [Sexau]

aus dem
„Anzeige-Blatt für den Dreisam-Kreis“, Jahr 1823, Seite 413/414

In der Nacht von gestern auf heute sind aus der Kirche zu Sexau 23 Stücke der größten Orgelpfeifen
entwendet worden. Man ersucht um Nachricht, wenn etwas weiter darüber bekannt würde und um
Arretierung desjenigen, welcher sich durch Verkauf von dergleichen Orgelpfeifen verdächtig machen sollte.

Emmendingen, den 28. April 1823 Großh. Oberamt

Malterdinger Weibsleute

Die Malterdinger Weibsleute trugen allerhand Farben

Herbert Burkhardt

Aus Wilhelm Ludwig Willius:
„Beschreibung der natürlichen Beschaffenheit in
der Marggravschaft Hochberg“ vom Jahre 1783:

Die Kleidung des grösten Theils derHochbergischen Einwohner ist nach dem Erdstrich, darauf sie leben, nach ihren verrichtenden Arbeiten und nach ihren Vermögensumständen vollkommen gut eingerichtet, und also gewählet, daß dadurch Niemand an seinen Geschäften gehindert und gleichwohl der Leib zu allen Jahreszeiten und bey aller Witterung hinlänglich bedecket und beschützetist…“.

Diebstahlsanzeige [Teningen]

Diebstahlsanzeige [Teningen]

aus dem
„Anzeige-Blatt für den Dreisam-Kreis“, Jahr 1823, Seite 835

Aus der Orgel in der Kirche zu Theningen wurden 20 Stück zinnerne Orgelpfeifen entwendet. Alle Gerichts- und Polizeibehörden werden hiermit ersucht, denjenigen, der sich durch den Besitz von Orgelpfeifen verdächtig macht, zu arretiren und anher abzuliefern.

Emmendingen, den 13. September 1823
Großh. Oberamt, v. Dürrheimb

Heimkehr einer Ramie-Kaffetasse

Heimkehr einer Ramie-Kaffeetasse
nach Emmendingen

Erzählt von Lore Kühn,
notiert von Annerose Bauer, Hachberg-Bibliothek

Bis zum Bombenangriff auf die Ramie am28. Februar 1945 lief der Betrieb auf Vollast. Dazu mußte die Ramie auch viele zwangsverpflichtete Leute beschäftigen, meist Frauen. Die Werksanlagen wurden beim Angriff total zerstört, die an der Baumgartner-Straße befindliche Werkskantine blieb jedoch verschont…

Heimbach und das Kloster Tennenbach

Heimbach und das Kloster Tennenbach

Siegfried Peter

Mit zahlreichen Veranstaltungen und Berichten in der Presse wurde im Jahr 2011 an die Gründung des ehemaligen Klosters Tennenbach vor 850 Jahren erinnert. Kaum bekannt ist, dass die Ortschaft Heimbach vor 400 Jahren auch zum Besitz des Klosters gehörte. Allerdings nur für einen Zeitraum von weniger als 18 Jahren…

Emmendinger Blutgericht

Justiz der vergangenen Zeit im Hachbergerland
1. Vom Emmendinger Blutgericht

Herbert Burkhardt

In den vergangenen Jahrhunderten gab es in Emmendingen mehrere Todesurteile, die entweder durch Erhängen am Galgen, oder durch Enthauptung mit dem Richtschwert vollstreckt wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts fielen die meisten Protokolle über die Gerichtsverhandlungen landesweit einer „Säuberungsaktion“ in den Archiven zum Opfer. Hinweise in Kirchenbüchern sind spärlich, da üblicherweise keine Einträge erfolgten. Die Hingerichteten erhielten keine kirchlichen Friedhofsbegräbnisse Sie wurden auf dem Richtplatz verscharrt… 

Verhandlung Blutgericht

2. Verhandlung des Blutgerichts zu Emmendingen im J. 1739

Actenmässige Mittheilung vom Herrn Rechtsanwalt Eckert in Emmendingen.

 Actum Emmendingen den 20. August 1739. Praesentes: Johann Christian Sander, Ambts-Burgermeister allhier, als bestellter Blutrichter. Assessores: 1. Heinrich Stier, Vogt zu Malterdingen, 2. Martin Jenne, Vogt zu Bahlingen, 3. Hans Jerg Engler, Vogt zu Köndringen 4. –12. etc. Nachdeme von Ihro Hfrstl.Durchlauchtigkeiten, Unserer gnädigsten Obervormundschaft und Landes- Administration, unterm 30. Juny a.c.IR. Nr. 1456 der fürstl. gnädigste Befehl, an allhiesiges Fürstl. Oberambt dahin ergangen, dass der in pto. Homicidii allhier inhafftirte, Johann Jacob Egin von Nieder- Emmendingen, seines Alters 25 Jahr, Evangel. Religion, nach vorhergegangener Besiebenung, vor ein ordentliches Malefizgericht gestellet, daselbst peinlich beklagt, defendirt, und ein den Rechten und seinem Verbrechen gemässes Urthel abgefasst, sodan solches zu gnädigster Approbation oder Aenderung unterthänigst eingeschickt werden solle, als wurde zu unterthgstr. Befolgung obgedachter Frstl. Gnädigsten Befehls, auf heutigen Donnerstag Vormittag um 9 Uhr, dieses Malefizgericht der Ordnung gemäss veranstaltet, und dabey Folgendes procediret…

Emmendinger Gefängnis

3. Das alte Emmendinger Gefängnis

Herbert Burkhardt

Der auf Seite 11 abgebildete Plan (GLA,198/11) zeigt den Zustand im 18. Jahrhundert, nachdem es zwischen 1714 und 1777 mehrfach umgebaut und repariert werden musste. In seinen Mauern „schmachteten“ unzählige Insassen, die für teils längere, teils kürzere Zeit „eingetürmt“ waren. Manchmal auch nur für einen oder zwei Tage, dies insbesonders Frauen bei Kleindiebstählen (bei vorliegender Schwangerschaft z. B. brauchte die Strafe nicht sofort angetreten zu werden, sie wurde in die Zeit nach der Niederkunft verschoben). Das Gefängnis stand damals beim sogen. Freiburger Tor. Die Außenmaße waren in der Länge 44 Schuh, in der Breite 33 Schuh. Es hatte 6 Zellen, jede versehen mit Ofen und Abort. Dazu kam eine Wohnung für den „Turmhüter“ mit darunter liegendem Keller. Im Jahr 1826 hatte der Bau ausgedient. Ein neuer „Gefängnisturm“ war erforderlich geworden, wie die nachstehende Bauausschreibung, veröffentlicht im Anzeige-Blatt für den Dreisam-Kreis, bekundete.

Landvogt Liebenstein

Landvogt Liebensteins nachgelassene Fahrnisse

Herbert Burkhardt

Johann Ludwig Friedrich Freiherr von Liebenstein (1749 – 1823) war als Nachfolger von Johann Georg Schlosser ab 1787 Landvogt der Markgrafschaft Hachberg. Im Zuge der Neuordnung der Badischen Lande wurde durch das Novemberedikt des Jahres 1809 das Oberamt Emmendingen aufgelöst und das Bezirksamt gebildet (später Landkreis Emmendingen). Danach erfolgte die Aufhebung der Vogtei Emmendingen mit der Neuorganisation der Ämter. Die Position des nunmehr 60jährigen Liebenstein wurde somit zur Disposition gestellt.