Herzli Mond

Härzli Mond un Stärnli

eine Adventsgeschichte in Eichstetter Mundart
Aber gäll – Ihr vrrote des nit !
Erna Sonner

Dr Andrees isch innere Zit un imme Hüüs
uffgwagse, wu vum Spare nit nur gschwätzt wore
isch. Mr het zerscht ämol vrsöächt mit däm
üsszkumme wu d Arbet im Stall un uff dr Fälder
ribrocht het. Am Hungerdöäch hän si nit grad
gnaggt aber s isch viil bscheidener zöägange weä
hit…

Christkindli

s Chrischtkindli un de Belzeniggl
(altes, fast vergessenes Weihnachtsbrauchtum in Emmendingen,
Windenreute bis ins Elsass und der Ortenau)

Herbert Burkhardt

Die Älteren unter uns erinnern sich noch:
Wenn es am Heiligen Abend draußen vor der Tür
silberhell klingelte, kündigte sich
s Chrischtkindli an und betrat zusammen mit dem
Belzeniggl die Stube…

Köndringer Pfarrerssohn

Köndringer Pfarrerssohn gegen Christbaum

Siegfried Peter

Seit etwa 400 Jahren ist der Christbaum eines der
wichtigsten Symbole für die Weihnachtszeit.
Wann dieser Brauch entstanden ist, kann heute
nicht mehr genau ermittelt werden. Wir können
jedoch mit ziemlicher Sicherheit davon
ausgehen, dass der Christbaum zuerst am
Oberrhein und vor allem im Elsaß heimisch
geworden ist. Anfangs wurde der Baum mit
Gebäck und Äpfeln behängt und vorwiegend in
den Wohnungen aufgestellt. Erst im 20.
Jahrhundert hat er, geschmückt mit bunten
Kugeln und Kerzen, die öffentlichen Plätze und
Gebäude sowie Büros und Fabrikhallen erobert.
Damals wie heute gab und gibt es Menschen und
Institutionen, die sich gegen die Verweltlichung
des Weihnachtsfestes wehren. Während heute
vielfach vor übermäßigem Konsum und
Verschwendung gewarnt wird, fürchteten vor
400 Jahren die Gegner des Christbaums einen
Rückfall in heidnische Sitten. Einer ihrer
Wortführer war der am 24. März 1603 in
Köndringen geborene Johann Conrad Dannhauer…

Neujahrschießen

Der „rohe und gefährliche“ Brauch des Neujahrschießens

Siegfried Peter

Schießen und Feuerwerk gehören zu Altsjahrsabend
bzw. Sylvester, wie der Christbaum zu Weihnachten
und der Hase zu Ostern. Das Feuerfest zum
Jahreswechsel hat germanische Wurzeln und wurde
nach der Überlieferung schon vor nahezu 2000
Jahren gefeiert. Nach der Erfindung des
Schießpulvers sind Böller und farbiges Feuerwerk
dazu gekommen. Damit sollten die bösen Geister
des alten Jahres vertrieben werden, zum Neue Jahr
gab und gibt es auch heute noch gute Wünsche für
Glück und Gesundheit…

Rückblick und Ausblick

Rückblick und Ausblick
(aus dem EM-Heimatkalender auf das Jahr 1952)

Emmendingen wächst – wir lasen es bereits im
Geleitwort unseres Bürgermeisters – und baut. Ist je
soviel in unserer Stadt gebaut worden? Wieviele
Wohnhäuser allein sind neu erstanden ! Auf dem
Bürkle, der Bleiche, an der Wöpplinsberger Straße,
in der Kandel-, der Hochburger-, der
Romaneistraße, droben im „Himmelreich“ und
drunten in Nieder-Emmendingen – überall wuchsen
sie empor, die schmucken Villen, Reihenhäuser,
Siedlungsbauten…

Der Amsenhof

Der Amsenhof (Bramshart/Bromshart)

Heiner Eckermann

Anno 1184 wurde der Bramshart (Amsenhof) als
Besitz des Klosters Tennenbach von dem Papst
Lucius III. bestätigt. Die drei Brüder Walter, Kuno
und Heinrich Brenner hatten dem Kloster ihre
Besitzungen auf Bramsenhof dem verkauft. Auch
Heinrich von Emmendingen, ein Ministeriale des
Grafen Berthold von Nimburg, hatte dort Besitz,
den er den Tennenbachern übereignete…

Markgraf Jakob-Glocke

Die Markgraf Jakob-Glocke im Waldkircher Rathaus-Turm

Annerose Bauer

Im Nachlass des unvergessenen Karl
Lapp, langjähriger Schriftführer des Vereins zur
Erhaltung der Ruine Hochburg e.V. befindet sich
ein Aktenvermerk aus dem
Jahr 1959 über ein Gespräch mit dem früheren
Waldkircher Stadthistoriker und
Kreisdenkmalpfleger Hermann Rambach. Erwähnt
wird die größere der beiden Rathausglocken mit der
Inschrift „Meister Marx Metzger goß mich zu
Straßburg anno domini 1590“ und die Buchstaben
J. M. Z. B. V. H., was bedeutet Jakob (III.)
Markgraf zu Baden und Hachberg. Außerdem ist die
Glocke mit dem Hachberger Wappen verziert. Sie
ist 50 cm hoch, hat 51 cm Durchmesser und ein Gewicht von 79 kg…

400 Jahre Wasserzeichen-Papier

400 Jahre Wasserzeichen-Papier im
Vorderösterreichischen Waldkirch 1611 – 2011

Herbert Burkhardt

Handwerker besonderer Art sind die „Papyrer“ stets
gewesen. Von weither und durch lange Zeiträume
hindurch haben sie sich ihren Weg gebahnt, aus dem
fernen China über Turkestan, durch Persien, Syrien
und Ägypten nach Europa, und von Spanien und
Italien in weiteren Jahrhunderten in unsere
nordischen Länder. Manches ging verloren auf dem
weiteren Wege durch die Jahrhunderte, vieles wurde
hinzugelernt, die Elemente aber, der „Grundstock“,
sind unversehrt auf uns gekommen…