Hanfanbau in der Rheinebene

Hanfanbau in der Rheinebene
Herbert Burkhardt
erzählt in 11 Abschnitten, jeweils Niederalemannisch und Schriftdeutsch
(Siehe Anmerkung am Ende des Artikels)

(1) Wenn d Ärn deheim gsi isch, ischs an de Hanf gange. Des isch nomol e kherigi Arwet gsi. In de Hanfzyt hän alli Lyt d Händ vrbunde kha, an alle Finger isch d Hüt eweg gange. D Hanf-Schdeck sin halt au arg fescht im Bode gschdeckt, do hets als „zoge“ gheiße, bis si husse gsi sin. Jo, des isch e Arwet gsi, bis mr so e ganze Acker als grupft kha het. Schu ufem Feld het mr e baar Sorte gmacht. Diä greeschte un dickschte Schdengel sin zu bsundere Bohse bunde wore un e Deil Hanf het mr deno gschlenzt, de ander isch broche wore.

Nachdem das geerntete Getreide zu Hause war, kam der Hanf an die Reihe. Das war nochmals ein schweres Stück Arbeit. Zur Zeit der Hanfernte hatten alle Leute verpflasterte Hände, die Haut löste sich an den Fingern. Die Hanfstengel steckten ja sehr fest im Boden, man musste schon kräftig daran ziehen, um sie heraus zu bekommen. Ja, das war eine schwere Arbeit, bis man den ganzen Acker abgeerntet hatte. Bereits auf dem Feld hat man den Hanf sortiert. Die größten und dicksten Stengel wurden zu getrennten Bündeln gebunden, ein Teil hat man danach durch Reißen entrindet, der Rest wurde gequetscht…